13.4.08 - The Treasure of the Sierra Madre

Filmreihe Humphrey Bogart (#9):


“I know what gold does to men’s souls.”

Süffisante Parabel über Gier, Neid und Missgunst - zwar besticht Houstons Abenteuerfilm nicht gerade durch besonders authentische Kulissen (viele Szenen enstammen offensichtlich dem Studio), oder durch eine ausgeklügelte musikalische Untermalung und Sound Design (die Stimmen klingen meist studiotypisch blechern), begeistert dafür aber vielmehr mit einer intelligenten Geschichte über die Macht und Last des schnöden Mammons. Bogart zeigt sich hier in einer seiner interessantesten Rollen überaus facettenreich und vielseitig: seine Spiel reicht vom ehrlichen, abgebrannten Kerl auf der Suche nach etwas Kleingeld fürs täglichen Überleben, weiter über Neid und Misstrauen seinen treuen Begleitern gegenüber, und endet schliesslich bei einer von totaler Paranoia und Habsucht zerfressenen, kümmerlichen Figur. Seine Darstellung wird eigentlich nur überschattet von einem vollkommen befreit aufspielenden Walter Huston, der, sobald er im Bild zu sehen ist, mit seiner schrulligen und aufrichtigen Art sofort das Ruder und die Aufmerksamkeit an sich reisst. Doch auch das dritte Rad am Wagen, Tim Holt, soll hier nicht unerwähnt bleiben, der den Beiden in Sachen Leindwandpräsenz nämlich kaum nachsteht - zusammen bilden Sie ein äusserst harmonisches Ensemble auf schauspielerisch höchstem Niveau, deren Interaktion dem Zuschauer allerhöchstes Vergüngen verbreitet. The Treasure of the Sierra Madre ist grosses, klassisches Unterhaltungskino aus Hollywood: kurzweilig, witzig, dramatisch, spannungsreich, aber auch angenehm unvorhersehbar und mit so manch ironischem Seitenhieb gespickt - kurzum, ein Film den man einfach gern haben muss.

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