4.10.07 - Was nützt die Liebe in Gedanken
Schon wieder der Brühl in einer Rolle in der er so manch finstere Miene zieht - gut nur, dass er dabei nicht die alleinige treibende Kraft hinter dem Film sein darf, sondern vor allem durch ein erfrischendes junges Talent, Anna Maria Mühe (Tocher des jüngst verstorbenen Ulrich Mühe), in die Schranken gewiesen wird. Irgendwo zwischen jugendlicher Naivität wie in Vinterbergs Dear Wendy und sexuellem Revoluzzertum wie in Bertoluccis Die Träumer erzählt der Film von einer unheilvollen “menage a qautre” im Deutschland der 20er Jahre, die aufgrund nicht erwiederter Liebe in einer fatalen Auseinandersetzung endet. Zumindest optisch und akkustisch bildet der Film eine willkommene Ausnahme zu den sonst so biederen, und in muffige TV-Ästhetik getränkten Filme die hierzulande gerne produziert werden, und zumindest in einigen Szenen auf dem Lande erreicht Regisseur Achim von Borries das Gefühl der Schwerelosigkeit und Unbekümmertheit auf den Zuschauer zu übertragen - jedenfalls hatte ich bei der grossen Feier nicht nur einmal Lust auf ein kleines Schlückchen Absinth.
Am 5. Oktober 2007 um 21:25 Uhr
Brav.