11.6.07 - Sisters
De Palmas frühe Gehversuche auf Hitchcock’schem Terrain: das Messer aus Psycho, ein Fenster zum Hof, die enervierende Musik von Bernard Herrmann, und die Geschichte um eine tief verwurzelte Psychose und einen mysteriösen Mord. Seinem Vorbild zollt er aber auch in weniger offensichtlichen Momenten Tribut - de Palma ist stehts bemüht Aussergewöhnliches zu zeigen, z.B. dass die Leiche notgedrungen unter einem Klappsofa verschwinden muss weil die Zeit drängt, oder ein Kuchen, der als Beweisstück plötzlich jeglichen Wert verliert als er auf den Schuhen des Polizisten landet. Doch auch auf visueller Ebene lässt er sich so einiges einfallen um den Film möglichst reizvoll zu gestalten: der gezielte Einsatz seiner berüchtigen Split-Screens sorgen für nervenaufreibende Suspsense-Szenen, und auch die Verwendung bestimmer Farben als Stilmittel schmücken die Bilder aus. Leider verliert der Film etwas an Wirkung sobald die Handlung in eine konventionellere Kriminalgeschichte umschwenkt, die gegen Ende jedoch nochmals ordentlich an Fahrt aufnimmt, und zu einem Strudel aus dramatischen Ereignissen und bizarren Rückblenden kumuliert.