9.5.07 - Fata Morgana


Ich sehe was, was du nicht siehst.

Ein gewaltiger Bilderbogen, der zunächst eher beliebig und improvisiert, mit fortschreitender Laufzeit dann aber immer systematischer konzipiert scheint, auch da sich der Film, der im Prinzip über kein klassisches Handlungskonstrukt verfügt, in drei Akte gliedert, die sich thematisch zwar nur lose, aber erkennbar voneinander unterscheiden. Es ist ein unvoreingenommener, kommentarloser und distanzierter Blick auf unseren Planeten den Werner Herzog mit Fata Morgana inszeniert hat, und in dem er schönes neben hässliches, totes neben lebendiges und altes neben neues stellt, und zu Beobachtungen einlädt. Daraus geht eine merkwürdige Faszination hervor, die mit zunehmender Laufzeit jedoch etwas abflacht, da sich doch so manches gefühlt wiederholt, und vielleicht wäre der Eindruck noch grösser gewesen, hätte er die begleitenden Erzählstimmen einfach weggelassen. Doch so oder so ist Fata Morgana ein eindrucksvoller Film, der neue Blickwinkel eröffnet, und uns ermöglicht über die Faszination Erde zu reflektieren wie wir es vielleicht noch nie zuvor getan haben.

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