- another state of mind -

The Ballad of Cable Hogue entstand während einer Trendwende die damals vor allem im Italowestern hielt - die Verballhornung des Genres, bzw. das Konglomerat zwischen Western und Komödie, das vor allem durch die Nobody Filme mit Terence Hill eine gewisse Beliebtheit erlangte. Peckinpahs fünfter Western unterscheidet sich ebenso durch eine ausgeprägtere, manchmal sogar slapstickhafte, humorvolle Note. Dies schlägt sich vor allem auf Kosten einer subtileren Ästhetik nieder, da die Bildsprache plötzlich viel direkter, man könnte auch “plumper” spötteln, ausfällt, als in seinen bisherigen Filmen. Plötzlich gibt es statt der typischen Peckinpah-Zeitlupe den Peckinpah-untypischen Zeitraffer, der manche Szenen bis ins Lächerliche abdriften lässt. Glücklicherweise gibt es von solchen Momenten nicht zu viele, und so schafft es der Film dann auch die schwierige Balance zwischen Klamauk und Ernsthaftigkeit zu wahren. Bei aller Kritik nämlich ist der Film, der eindeutig zu seinen feinfühligeren zählt, trotzdem sehr schön geworden. Die Ballade von Cable Hogue ist auch wirklich eine solche, da sie sowohl Melancholie und Romantik versprüht, als auch den Abgesang alter Westernideale viel sanfter und mit deutlich weniger Gewalt vornimmt, was beinahe an eine Verharmlosung dessen grenzt, was besonders The Wild Bunch diesbezüglich alles bot. Die Charaktere sind daher auch immer ein stückweit ambivalent, da selbst die Bösewichte keine typischen Feindbilder abgeben, und so ist der Film auch nie wirklich unberechenbar, sondern eher im Gegenteil: der Faden an dem sich die Figuren entlanghangeln ist überdeutlich sichtbar, und böse Überraschungen bleiben weitgehend aus. Jason Robards ist in seiner Rolle als Cable Hogue der Superstar dieses Films, da er trotz seiner schrulligen und grummeligen, plumpen und vorlauten Art ein Sympathieträger ist, dessen innere Warmherzigkeit und Gutmütigkeit ihn einfach liebenswert macht. Fast ebenbürtig ist ihm David Warner als selbsternannter Priester Josuha, die sowohl alleine als auch im Zusammenspiel sehr ironische, trockene, pointierte und urkomische Dialoge und Monologe zum Besten geben. Umso trauriger und sentimentaler wird der Film dann aber, als er am Ende doch noch eine tragische Wendung nimmt, und das ist wiederum typisch Sam, als sich Cable endlich mit dem Gedanken angefreundet hat und auch bereit dazu ist, die Wüste zu verlassen um zusammen mit seiner Geliebten ein neues Leben in der Stadt anzufangen, er ausgerechnet von einem Auto überrollt wird.

Der Beitrag wurde am Sonntag, den 25. März 2007 um 11:45 Uhr veröffentlicht und wurde unter Filmtagebuch abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.