20.3.07 - Wild Dogs

Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten bei der Produktion, und dafür dass er eigentlich nie offiziell fertiggestellt wurde, ist aus Mario Bavas vorletztem Film in seiner späten Nachbearbeitung dann doch noch ein ganz ansehlicher Thriller geworden, der stellenweise lediglich durch die aklimatische Musik von seiner bedrohlichen Wirkung beraubt wird - skurril, da ausgerechnet die Musik das einzige war, was damals noch komplett fertiggestellt werden konnte. Auf engstem Raume entfacht Wild Dogs ein klaustrophobisches und in Echtzeit ablaufendes Kammerspiel zwischen den Entführern und ihren Geiseln, das den Psychoterror durch Nahaufnahmen von verzerrten, schweissgetränkten und nervösen Gesichtern besonders unbequem erspüren lässt. Auffällig ist vor allem Ganove “32″, der aufgrund einer offensichtlichen sexuellen Triebstörung die Geiseln aufs heftigste demütigt und erniedrigt, und, sollten diese Gegenwehr leisten, ihnen einen langsamen Tod androht - eine Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet er selbst nur kurze Zeit später besonders qualvoll stirbt. Die plötzliche, fast schon absurde Kehrtwende gegen Ende des Films markiert den ebenso ironischen Höhepunkt dieses kleinen und garstigen Filmes, dessen Unvollkommenheit vielleicht gerade auch seinen Reiz ausmacht.

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