7.8.05 - Sin City

Sin City hat bisweilen unter seiner Episodenhaftigkeit zu leiden, und das obwohl die losen Faeden gegen Ende hin ja wieder ganz sanft miteinander verwoben werden. Es bleibt dennoch immer das unschoene Gefuehl, eine der Geschichten mehr gemocht zu haben als die Anderen. Rein optisch kriegen wir natuerlich einen Leckerbissen der besonderen Art serviert, denn der Stil auf den sich Miller und Rodriguez geeinigt haben macht einen tollen Eindruck. Bisher wohl einzigartig konsequent in seiner Form, weniger als tatsaechliche Verfilmung eines Comics, sondern vielmehr als Comic dessen einzelne Seiten im Schnellvorlauf auf einer Leinwand abgespielt werden. Den Bildern fehlt es dadurch fast gaenzlich an raeumlicher Tiefe, alle Aktionen spielen sich im Vordergrund ab, und selbiger ist oft auch nur ein Abbild dessen was bereits seit Jahren auf Papier existiert - Schwarz & Weiss, Gut & Boese, Sin & City, zwar sehr einfache zweidimensionale Konstrukte, die jedoch ebenfalls unter die Lupe genommen werden moechten. Nur durch jene nicht vorhandene Schaerfentiefe und dem vordergruendigen Mangel an Details erwischt man sich selbst beim genuesslichen Herumwaelzen in banalen Handlungsablaeufen, nichts was abwegig ware, nur, Ablenkung vom Wesentlichen sucht man hier vergebens. Ist Sin City nun die beste Portierung eines Comics auf die Leinwand? Vielleicht die denkbar abstrakteste Variante derzeit, ein Experiment dass sich groesstenteils als gelungen bezeichnen darf sofern man sich mit dessen oberflaechlicher Inszenierung anfreunden kann.

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