6.8.05 - The Devil’s Rejects
Rob Zombie hat sich nach seinem Debuetfilm House of 1000 Corpses erneut das Terror-Kino der 70er Jahre unter den Nagel gerissen. Es faengt schon damit an dass er auf seine eigene Musik verzichtet und eigens fuer den Soundtrack eine Hillbilly-Kapelle angeheuert hat. Dass er an den 70ern noch naeher dran ist als je zuvor wird aber nicht nur akkustisch oder anhand leicht erkennbarer Zitate deutlich, wie z.B. in der Szene als eine der Geiseln eine Maske mit dem Konterfei ihres Mannes aufgesetzt bekommt, damit tobend auf die Strasse rennt und unfreiwillig den Leatherface aus Texas Chain Saw Massacre mimt, sondern mitunter auch am Einsatz der Kamera, die hier noch dichter an den schmerzverzerrten und haemisch grinsenden Gesichtern klebt als je zuvor. Zombie spinnt dabei den optischen Stil des Vorgaengers konsequent weiter, indem er es sich zu Nutze macht die Zeit beliebig zu verlangsamen oder zu beschleunigen. Sehr schoen zu beobachten beim hektischen Intro, nur um dann kurz nach der Titeleinblendung eine ausgedehnte Zeitlupensequenz loszutreten - derlei Spielereien finden sich ueber die gesamte Laufzeit verteilt. An der Liebe zum Detail hat sich derweil nichts geaendert. Die penetrant siffige Atmosphaere wurde beibehalten, ebenso wie der Hang zum akribisch ausgefuehrten Sadismus. Ueberhaupt steht bei The Devil’s Rejects alles im Zeichen einer hoeheren Gewalt. Es kaempfen die Boesen gegen die Boesen, und wer gewinnt liegt ganz im Auge des Betrachters. Fakt ist, dass keine der beiden Parteien Geschenke erwartet von der Gegenseite. Die einen toeten im Namen Satans, waehrend sich die anderen in Selbstjustiz suhlen und Gerechtigkeit in Gottes Namen forcieren. Da ist es auch nicht weiter verwunderlich dass der gepeinigte Bulle Gleiches mit Gleichem vergelten will und als Folterstaette das Domizil der Familie Firefly auserkoren hat, der Ort an dem auch schon ihre ganzen Opfer unvorstellbaren Qualen ausgesetzt waren. Jedenfalls gewinnen am Ende oft jene die besser miteinander harmonieren. Hier also die Familie die sich mit ihren miesen Spruechen und ihrer ekelhaften Gleichgueltigkeit ein Loch in unsere Herzen gebohrt hat, mit knappem Abstand zwar, aber im Zweifel ziehen die Bullen eben immer den Kuerzeren.