26.7.08 - The 39 Steps

Einer der früheren Hitchcocks, den er noch in England drehte. Man sieht dem Film sein geringes Budget in einigen Szenen zwar deutlich an, dafür kann man aber auch schon viele seiner erzählerischen Qualitäten, vor allem auf bildlicher Ebene, ausmachen. Der Einstieg in 39 Steps geriet dennoch etwas holprig - nicht nur durch die hoffnungslos überforderte Lucie Mannheim, die eine mysteriöse Geheimagentin spielt (aber glücklicherweise früh das Zeitliche segnet, und später dann durch die wesentlich souveränere, charmante Madeleine Carroll ersetzt wird), sondern auch durch die etwas unbeholfen wirkenden Zufälle die zur Ausgangssituation der Geschichte führen. Ist diese Hürde jedoch erst einmal überwunden, und der Protagonist, Robert Donat alias Richard Hannay, in Schottland sowie inmitten einer internationalen Verschwörung angekommen, funktioniert das dramturgische Konstrukt des Films wesentlich besser. Hitchcock legt den anfangs noch sehr holprigen und gehetzten Stil ab, und findet dann immer mehr zu einem angenehmen, Suspense-orientierten Erzählrhythmus. Auch nicht zu verachten ist die dezente Erotik und der Humor den Hitchcock hier immer wieder einstreut, ohne sich dabei jedoch zu sehr in Spielereien zu verlieren. Dass die 39 Stufen lediglich als McGuffin herhalten, und vielmehr der Weg bzw. die Flucht von Hannay und sein aufopferungsvoller Kampf gegen das Unrecht das erklärte Ziel des Films ist, sollte ebenso wenig überraschen wie die Tatsache, dass Hitchock diese Form des Erzählens, ein wenig später in seiner Laufbahn, noch bis zur Perfektion reifen sollte.

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