26.7.08 - Doomsday

Neil Marshall feilt an seinem Ruf als One-Hit-Wonder: konnte er bisher nur mit seinem gelungenen Höhlen-Horror The Descent für Wirbel sorgen, so ist er mit seinem dritten Film, Doomsday, bereits jetzt schon am vorzeitigen Tiefpunkt seiner noch jungen Karriere angekommen. Doomsday stellt nämlich lediglich ein müder Aufguss und dreister Ideenklau aus Mad Max, Escape from New York und den Zombiefilmen von Danny Byole und Konsorten dar, ohne jedoch auch nur ansatzweise die (gewiss auch streitbaren) Qualitäten der Vorlagen zu erreichen.

Mit dem aufgesetzten Fantasy-Einschlag verwässert Doomsday nicht nur seine Endzeit-Thematik, sondern lässt ihn dadurch irgendwann ziemlich überladen und dramaturgisch konzeptlos wirken. Das Drehbuch wirkt unstrukturiert, die Motivation der einzelnen Charaktere ist kaum ersichtlich, und auch sonst scheint sich Marshall mit seinem weitgehend ironiefreien Ansatz ziemlich zu verzetteln: ausser ein paar knarzigen Sprüchen und einigen expliziten grafischen Zugeständnissen an das Gore-Publikum scheint er seinen Film ziemlich ernst zu nehmen und kommuniziert dies auch so, wobei das meiste beim Publikum doch eher unfreiwillig komisch ankommen dürfte. Nach der doch recht albernen Mad Max Hommage mit einem zirkusreifen, nackten Halbaffen verkommt Doomsday dann gänzlich zu einem drögen Actionspekaktel als sich die Action auf die Strasse verlagert und noch einmal so richtig Production Value aufgefahren wird, der ganz augenscheinlich von Bentley gesponsort wurde, die es sich nicht haben nehmen lassen ihrem neusten Prunkstück eine gefühlte halbe Stunde Werbe- zeit zu spendieren - musikalische Untermalung aus der Konserve inklusive.

So endet der Film schliesslich ähnlich uninspiriert wie er angefangen hat, ohne auch nur eine einzige nennenswerte eigenständige Idee vorweisen zu können, und zeigt damit deutlich auf, dass mehr Geld nicht unbedingt mehr kreativer Output bedeutet. Marshall gehört anscheinend zu der Sorte Regisseur die man finanziell besser an die kurze Leine nimmt, da ihnen diese Freiheit wohl sonst zu Kopf steigt. Nichts neues von der Insel also - kam von dort zuletzt schon recht wenig Innovatives auf dem Action-/Horror-Sektor, so setzt Doomsday dem Ganzen nun die Krone auf. Plagiatismus pur. Vorhersehbar, abgedroschen und belanglos - das hat man wirklich alles schon einmal (besser) gesehen.

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