3.2.07 - The Sword of Doom
Okamotos Sword of Doom ist ein ziemlich duesterer Chambara (japanischer Schwertkampffilm), dessen Hauptfigur, ein rastloser, desillusionierter Samurai, sich nicht nur durch besondere Skrupellosigkeit auszeichnet, sondern sich verhaltenspsychologisch auch an den verlorenen Seelen und den neurotischen Antihelden des Film Noir orientiert, die das volle Bewusstsein um ihre Situation nie zum positiven umkzuehren imstande sind, sondern im Gegenteil, immer fataler und destruktiver auf ein schnell und unaufhaltsam herannahendes Ende hinzusteuern. Sein vorbestimmtes Schicksal nimmt im Laufe des Films daher zunehmend pessimistischere Zuege an, bis es sich schliesslich in der finalen Szene entlaedt, in der er sich vor Wahnvorstellungen geplagt einer ganzen Heerschar von Kriegern gegenuebersieht, und sein baldiges Ende kaum mehr reine Spekulation sondern nur noch traurige Gewissheit ist. Der Film nimmt sich viel Zeit fuer die Entwicklung seines zerruetteten Charakters, und lenkt zwar desoefteren durch sich im Nichts verlaufenende Nebenhandlungen und Rueckblenden ab, spitzt sich inszenatorisch dennoch langsam aber stetig, mit vermehrtem Einsatz von Musik und Kamerabewegungen, auf ein in dieser Form kaum vorhersehbares Finale zu, dessen dynamische Kamerafuehrung das genaue Gegenteil der statischen Duellsequenzen zu Beginn des Films darstellt. Der Verlauf der Handlung gaukelt naemlich stets vor, dass es zu einem unabwendbaren finalen Duell zweier Samurai kommen wird, doch statt einem Kraeftemessen der verschiedenen Kampfstile die sich vorsichtig aneinander herantasten wuerden, findet der Film sein fruehzeitiges und ploetzliches Ende in einer hervorragend inszenierten, traumartig halluzinogenen Sequenz mit noir-typischen Licht- und Schatteneinwirkungen, und einem unuebersichtlichen und chaotischen Gemetzel. Hinsichtlich seines historischen Hintergrunds macht der Film zwar einige Referenzen an die damals herrschenden gesellschaftlichen und politischen Zustaende, kann aber auch ohne weiteres ohne enstprechende Vorkenntnis dieser japanischen Epoche verstanden und genossen werden, da sich die zeitgeschichtliche Verortung zwar ab und an etwas aufzwaengt, sich aber dennoch nie ueber die eigentliche Handlung hinwegzusetzen versucht.