6.10.07 - Eine Frau ist eine Frau

Falls Godard mit diesem Film das Wesen der Frau nachzeichnen wollte so hat er es vermutlich besser getroffen als je einer zuvor - impulsiv, witzig, verletzlich, anschmiegsam, unentschlossen, stark, ablehend, verführerisch, launisch, frech, traurig, besitzergreifend, verliebt… die Liste aller im Film durchdeklinierten Gemütszustände der Protagonistin liesse sich wohl beliebig fortsetzen. Dass jedoch trotz der Ambition, sowohl einen “echten” Beziehungsfilm daraus zu stricken, als auch Genre-Konventionen zu parodieren (nicht umsonst stellen sich die Figuren die Frage, ob man sich nun in einer Tragödie oder Komödie befinde) dennoch nur ein mässig unterhaltsamer Film dabei herausgekommen ist, liegt aber wohl nicht etwa am unergründlichen Wesen der Frau, sondern vielmehr an der bisweilen für die Sinne doch recht anstrengende Inszenierung bei der allerlei godard-typische Stilmittel zum Einsatz kommen, und nicht zuletzt wohl auch einfach daran, dass die Realität eben doch oft belangloser und weniger aufregend ist als die Fiktion. Wenn genau dies Aufzuzeigen seine Ziel war, dann ist es ihm jedenfalls bestens geglückt.

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