29.7.07 - Mr. Brooks
Fantasyfilmfest #3:
Abgesehen von der ziemlich missglückten Wahl einiger Darsteller ist Mr. Brooks, jedenfalls in der Theorie, eigentlich gar nicht so schlecht, denn alleine schon die enorme Fülle an kreativ miteinander verwobenen Handlungssträngen hätte auch gut für ein halbes dutzend weiterer Filme gereicht: da gibt es einen Profikiller der von seinem imaginären zweiten Ich zum Töten verführt wird, seine Tocher die plötzlich denselben Symptomen unterliegt, ein Nachbar der zufällig Zeuge seines letzten Mordes wird und ihn damit erpressen will weil er von der Obsession dabei zuzuschauen nicht mehr loskommt, und dann auch noch eine Polizistin die von einem Psychopathenpärchen verfolgt wird, die aber, damit sich der Kreis schliesst, wiederum daran interessiert ist den Serienkiller zu fassen, währenddessen sie sich inmitten eines Rosenkrieges mit ihrem Ex befindet, der im Laufe des Films natürlich auch noch zum Ziel des Killers wird. Aufsummiert also eine völlig wahnwitzige Ausgangssituation die zumindest auf dem Papier viel Vergnügen verspricht, an deren Umsetzung es jedoch stark mangelt, was zu einem grossen Anteil den beiden hölzernen Hauptdarstellern Kevin Kostner und Demi Moore, und zu einem kleineren aber nicht unwesentlichen Anteil der unschlüssigen Inszenierung von Evans zu verdanken ist, der mit all dem Tohuwabohu in seiner Geschichte doch sichtlich überfordert wirkt. Dass er kurz vor dem eigentlichen Ende, nach einer wirklich überraschenden und lustvoll zynischen Sequenz, dann auch nicht rechtzeitig ausblendet, sondern sich lieber noch in abgedroschener postmoderner Ironie versucht um die Zuschauer nicht zu überfordern, ist nicht zuletzt ein Beweis dafür dass hier zwar vieles gewollt wurde, die Rechnung aufgrund dieses mangelnden Quentchens an Mut und Konsequenz dann aber doch nicht wirklich aufgegangen ist.