7.6.07 - Fluch der Karibik 3

Filmreihe: Johnny Depp (#4)

Teil 3 merzt so einiges wieder aus was der zweite Teil in den Sand gesetzt hat: die verschachtelte Handlung ist wieder in einigermassen übersichtliche Bahnen gelenkt worden, der Slapstick-Anteil wurde auf ein erträgliches Mass reduziert, und auch sonst wirkt alles wieder etwas runder und überlegter als beim narrativ völlig zerfaserten Vorgänger. Die Exposition mit der Hinrichtung der Piraten, und die darauffolgende Szenerie im düsteren Shanghai und die Fahrt durch das Eismeer bieten bereits ein atmosphärisch reizvolles Grundgerüst, welches im Verlaufe des Films z.B. durch Jacks Auftritt im Jenseits, oder der italowestern-mässigen Inszenierung eines an Monkey Island erinnernden Redegefechts auf einer Sandbank um weitere kreative und groteske Ideen bereichert wird. Die zeitliche Einteilung funktioniert, trotz der stolzen Länge von 170 Minuten, nun auch wieder etwas besser, und so vermeidet er auch weitgehenst den Fehler die einzelnen Charaktere zu kurz kommen zu lassen, sondern lässt aussreichend Spielraum diese konsequent weiterzuentwickeln - so wird aus Elizabeth Swann langsam aber sicher eine Piratenkönigin, Jack übt sich in ulkiger Shizo-Anarchie, und Will Turner mausert sich zum egoistischen Verräter. Mit den zahlreichen weiteren, meist nicht weniger illustren Figuren wie Barbossa, Davy Jones, Sao Feng und den anderen Piratenfürsten geht die Übersicht zwar immer noch ab und an verloren, und auch dieser Teil kommt nicht ganz ohne Längen und Überladung der Handlung aus, sortiert sich aber dennoch näher in Richtung des gelungenen ersten Teils, mit deutlichem Abstand zum schwachen Mittelteil.

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