30.04.07 - Spider-Man 3

Inhaltlich ziemlich aufgeblähter Abschluss der bis dato wohl besten filmischen Comicadaption. Die Rahmenhandlung des ersten Teils wird weitergesponnen (Spiderman gegen Goblin), ein neuer Gegner wird eingeführt (Sandmann), und die Beziehung zwischen Peter und Mary wird auf die bislang härteste Probe gestellt, woraus ein neues, düsteres Kapitel aufgeschlagen wird (die Wandlung zum schwarzen Spiderman, und die Geburt von Venom). Die knapp 140 Minuten reichen daher auch kaum aus die zahlreichen Handlungsstränge angemessen unterzubringen, und so verkommt manches leider zu schmückendem Beiwerk: Venom etwa, dessen Auftritt sich auf ein paar wenige Minuten vor Schluss beschränken, wie überhaupt die Details zur Herkunft und Wirkung der schwarzen Materie völlig unter den Tisch gekehrt werden, oder aber auch die “Beziehung” von Spiderman zu Gwen Stacy, die durchaus mehr Substanz hätte vertragen können, denn so wäre die Motivation von Eddie Brock wiederum deutlicher zum Tragen gekommen. Transparenter dagegen, wenn auch zeitlich ähnlich knapp bemessen, vollzieht sich die Ausprägung von Peter Parkers Ego und sein Suchen, Finden und Suhlen in Anerkennung und Respekt. Wo er im zweiten Teil noch hin- und hergerissen war zwischen den beiden Welten, so verschwimmen die Grenzen für ihn nun völlig, was sich u.a. darin niederschlägt, dass er seine Konflikte immer häufiger ohne das Spinnenkostüm ausfechten muss. Dieser “Rückschritt”, bzw. die Vermenschlichung und die Fehlbarkeit des Superhelden ist ein ausgeprägtes Motiv im Film, welches seinen Kontrahenten, die ja meist auch durch unglückliche Umstände oder Zufälle zu dem geworden sind was sie sind, ebenso anhaftet, was sie nicht nur zu Tätern, sondern gewissermassen auch zu Opfern macht, die uns sogar noch stückweise Sympathien abringen. Spiderman 3 hat zwar diverse Unstimmigkeiten in der Charakterisierung und auch gewisse Schwierigkeiten im Aufbau der Handlung, die ihn wohl auch zum bisher schwächsten Teil der Reihe machen, doch kann er sich trotz alledem nahtlos in das positive Gesamtbild einfügen, und das nicht nur dank der Treue zum Regisseur. Von Nachteil vielleicht nur, dass die Figuren kaum mehr aus ihren auferlegten Schablonen fallen, und die Dramaturgie stellenweise auch etwas zu vorhersehbar geworden ist, da die losen Enden noch alle miteinander verflochten werden mussten um ein grosses Finale zu erzwingen, wogegen die allgemeine Übersicht, und das nicht nur in den allzuhektisch geschnittenen Kampfszenen, unter der Fragmetierung der Erzählung ganz schön zu leiden hat. Die schwierige Gratwanderung zwischen Kitsch, Klamauk, Drama und Action ist auch hier wieder die grosse Herausforderung gewesen, die jedoch leider nur unter bereits genannten Einschränkungen bewältigt werden konnte, und auch ein deutliches Zeichen dafür ist, dass man sich wohl so langsam aber sicher an Spidey und Co sattgesehen hat.

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