27.10.06 - Haze


urban claustrophobia

Die ersten knapp 20 Minuten gehoeren inszenatorisch wohl mit zum Besten was das junge asiatische Horrorkino zu bieten hat. Haze ist ein klaustrophobischer Alptraum - das Opfer ist eingepfercht, von beklemmender Dunkelheit umgeben und kaum mehr in der Lage klar zu denken. Extreme Nahaufnahmen zeigen den Angstschweiss wie aus allen Poren tritt, weit aufgerissene Augen und hyperventilierendes Atmen. Die Kamera agiert dabei aehnlich hektisch und unkontrolliert wie die ausgesprochenen, von purer Verzweiflung durchdrungenen Gedanken des Eingesperrten. Das Gehoer und der Tastsinn dienen als primaere Orientierung in einem unuebersichtlichen Betonlabyrinth, das nur noch minimale Lichtquellen als Fluchtpunkte anbietet. Haze schildert eine duestere Reise durch die Seele vereinsamter Menschen, deren verstorbene Gefuehle und zerruettete Psyche. Menschen, die nicht mehr wissen woher sie gekommen sind geschweige denn wohin sie gehen, beherrscht von Angstzustaenden die sie in ihrer Handlungsfaehigkeit laehmen. Die Erkenntnisse die sie aus dieser Einbahn- strasse des Lebens mit sich nehmen enden schliesslich in einer Sackgasse, und der Ausbruchversuch im Suizid.

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