29.10.06 - The Duellists


Ehre, wem Ehre gebuehrt

Ridley Scotts erster Spielfilm ist zugleich auch sein schoenster - wunderbare Aufnahmen des laendlichen Frankreichs gestalten die natuerliche Kulisse einer Hassliebe zweier ungleicher Duellanten vor dem Hintergrund der Feldzuege Napoleons. Doch waehrend dieser stets nur namentlich erwaehnt wird und dessen Krieg auch nur als Rahmenbedingung der Geschichte dient, stehen die beiden Protagonisten und ihre differierende Vorstellung des Ehrbegriffs umso mehr im Rampenlicht eines nicht enden wollenden Konflikts. Die Ursache, weshalb sich die beiden Soldaten in unregelmaessigen Abstaenden bis aufs Blut bekaempfen bleibt den Verfolgern ihres Werdegangs unter Bonaparte jedoch fremd - nur wir wissen bereits frueh, dass es sich um gekraenktes Ehrgefuehl und Stolz handelt, eine unausgesprochene Fehde, eine nicht mit allerletzter Konsequenz und gesundem Verstand bereinigte Unklarheit, welche die beiden belastet und immer wieder fuer Herausforderung sorgt. Dabei werden die Duelle von mal zu mal verbissener ausgefochten, aus einem Grund der bei beiden aber laengst verblasst scheint, um dem Prinzip zu weichen, und der Konsequenz dass nur der Tod die endgueltige Ruhe vor dem Anderen bringen wuerde. Der Film verschaerft diese Entwicklung in der Beziehung zwischen den Kontrahenten indem er nicht nur deren Rangfolge im Regiment oder deren Liebschaften, sondern auch die Waffen und die Schauplaetze variiert, um bis zuletzt an Intensitaet aufzubauen die sich dann beim finalen Duell in nervenaufreibender Dramatik entlaedt. Die zwischen diesen zahlreichen Auseinandersetzungen eingeflochtenen Handlungsstraenge wirken zwar besonders bei den Romanzen unausgereift, sind jedoch neben der sonstigen erzaehlerischen Qualitaeten durchaus verschmerzbar, und fallen angesichts der faszinierend meditativen Bilder voller Nachdenklichkeit und Reflektion kurz vor Abblenden des Films auch eigentlich kaum mehr ins Gewicht.

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