6.3.05 - Closer

Es muesste eigentlich sofort auffallen dass dieser Film einem Theaterstueck nachempfunden wurde, denn im Vordergrund steht ganz allein die buehnenreife Inszenierung, der Hintergrund dagegen scheint beliebig austauschbar. Nur selten wird die Kamera bewegt, und noch viel seltener ist Musik zu hoeren. Volle Konzentration auf die Schauspieler also. Julia, Roberts, Nathalie Portman, Jude Law und Clive Owen, alle vier loesen diese schwierige Aufgabe mit Bravour, obwohl Owen im direkten Vergleich ein wenig schwaechelt da sein Spiel manchmal zu Uebertreibung neigt. Der Inhalt ihrer zahlreichen Dialoge ist sehr vielschichtig. Es geht um Lust und Liebe, Wahrheit und Luege, Fremdartigkeit und Vertrautheit. Sie wirken stellenweise zwar konstruiert, und durch die unvorhersehbaren Zeitspruenge vielleicht auch weniger glaubwuerdig, aber hier muss sich der Zuschauer einfach mal seiner Phantasie bedienen und ausmalen was dazwischen so alles passieren sein konnte. Neu ist auch die ungewohnte Direktheit, es wird kein Blatt vor den Mund genommen sondern ausgesprochen was oft nur in Gedanken existiert. Ein mutiger Film der seinen Akteuren und dem Zuschauer einiges abverlangt.

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