31.7.05 - Hostage
Wer hier eine direkte Anknuepfung an Die Hard erwartet ist an der falschen Stelle. Regisseur Florent Emilio Siri’s Film ist naemlich bei weitem nicht so locker zu verdauen wie das beruehmte Aushaengeschild von ‘The Unterhemd’ Bruce Willis. Ganz im Gegenteil. Hostage macht zwar auch Gefangene, aber fuer den Zuschauer gibt es bei diesem brutalen Geiseldrama nur wenig zu lachen und erst recht keine coolen Sprueche zu hoeren. Vielmehr muss er sich auf eine gehoerige Zitterpartie gefasst machen die es bis zum bitteren Ende durchzustehen gilt. Siri gelingt es trotz streckenweise etwas ausufernden Actionszenen einen spannenden Film zu drehen der das typische Motiv des Kampfes auf Leben und Tod zur Rettung der Familie behandelt. Dabei macht er selbst vor altertuemlicher Symbolik keinen Halt, wenn z.B. der Erzboesewicht der drei Jungs, den er ganz zufaellig auch noch mit dem Namen des Kriegsgottes Mars ausgestattet hat, vor seiner Angebeteten auf die Knie faellt und sich mit einem Molotov Cocktail selbst in Brand steckt, dann ist im wahrsten Sinne des Wortes die Hoelle los und die Erloesung nahe. Auch optisch und akkustisch trumpft Hostage auf, zwischen der cleveren Einleitungs- und Abschlussequenz in Comic-Manier nimmt man immer wieder elegante Aufnahmen und Kamera- bewegungen wahr, gepaart mit einem hervorrangenden Soundtrack hinterlaesst der Film also auch auf technischer Ebene einen guten Eindruck.