12.9.05 - Youth of the Beast

Einen lebhafteren Hintergrund als bei Seijun Suzukis Youth of the Beast findet man selbst in der illustren Filmlandschaft Japans wohl eher selten. Ob nun Publikum im Nachtclub, Autos auf der Strasse, Filme auf einer Leinwand oder einfach nur Passanten die im Weg rumstehen - es ist einfach staendig etwas in Bewegung. Anhand dieser kleinen formalen Rafinesse gelingt es Suzuki den Blick des Zuschauers nicht nur auf Wesentliches, sondern auch auf Details wie das spektakulaere Set-Design zu lenken welches mitunter sogar noch wilder ausgefallen ist ist als die verworrene Story. Allein schon die Auswahl an farbenfrohen Telefonen weiss zu begeistern, ganz zu schweigen von den Mustern diverser Tapeten, Teppiche und Vorhaenge. Architektonisch aufregend und perspektivisch unuebersichtlich praesentieren sich hindes die Kulissen an denen die Kamera geradezu leidenschaftlich entlang gleitet, jedoch keine Sekunde zuviel daran verschwendet, denn die Devise lautet: Zeit ist Geld. Unter diesem Motto laesst sich der gesamte Schnitt des Films charakterisieren. Hier nach ueberfluessigem Bildmaterial zu suchen koennte der beruehmten Suche nach der Nadel im Heuhaufen gleich kommen. Innerhalb von gerade mal 90 Minuten brennt Suzuki ein Feuerwerk ab bei dem ein Hoehepunkt den Naechsten jagt. Unterstuetzt wird diese inszenatorische Leichtigkeit durch einen aeusserst schmissigen Jazz-Score der die Geschwindigkeit an diversen Stellen ordentlich anfeuert. Seinen Film sowohl mit einer schwarz-weiss Szene beginnen als auch damit enden zu lassen scheint nicht zuletzt das Tuepfelchen auf dem i eines herausragenden Individualisten. Sicherlich einer der innovativsten Gangsterfilme, und ueberhaupt eine sehr spassige Angelegenheit.

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