15.9.05 - Down by Law

Jim Jarmusch praesentiert: Die Roberto Benigni Show. Ohne den kleinen, lebhaften Italiener wuerde der Film naemlich sprichwoertlich am Dunste seiner ausufernd statischen Sequenzen ersticken. Durch diesen Trumpf gelingt es ihm allerdings den weiten Bogen zwischen den eigentlichen Hauptdarstellern Waits und Lurie zu spannen. Nach der vielversprechenden Einleitung, in der eine fabelhafte Melodie von den beiden erklingt und die Kamera entlang den Haeuserfronten von New Orleans hin- und herdriftet, stellt sich naemlich schnell sein Markenzeichen, die Standbildaufnahme, ein, fuer die er sich auch hier wieder viel Zeit nimmt, bis die drei Halunken schliesslich aus dem Gefaengnis fliehen und somit auch wieder etwas mehr Bewegung zur formale Tristesse beigesteuert wird. Die Sympathien zum Film stehen und fallen also anhand der Sympathien die man bereit ist fuer Benigni aufzubringen. Die beiden anderen Tater moegen zwar im speziellen Falle ihrer Verhaftung unschuldig sein, sie sind uns dennoch gleichgueltig, denn immerhin ist einer von ihnen Zuhaelter und der andere verpruegelt offensichtlich seine Freundin. Vielmehr ist es der tatsaechlich Schuldige, der auch selbst gar keinen grossen Hehl daraus macht, zu dem wir die anfaengliche Distanz bewusst verringern und schliesslich sogar Mitleid fuer ihn empfinden, als die Flucht aufgrund seiner mangelnden Schwimmkenntnisse zu scheitern droht. Und wie es das Schicksal so will hat ausgerechnet er das Glueck fuer sich gepachtet, als er z.B. den beiden anderen den Ausweg aus dem Gefaengnis ermoeglicht, ihnen die erste warme Mahlzeit seit Tagen beschert und zuguterletzt auch noch in den Haenden einer Frau landet mit der er sich eine gemeinsame Zukunft vorstellen koennte.

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