31.10.05 - L’Iceberg

Das Szenario ist denkbar einfach, aber cool: Eine frustrierte Hausfrau sperrt sich aus Versehen im Kuehlraum ihrer Imbiss-Bude ein, verbringt dort zwangsweise eine Nacht, und sehnt sich fortan nach einer Begegnung mit einem Eisberg. Im wahrsten Sinne des Wortes unterkuehlt sind vor allem die Dialoge, besonders die zwischen Mann und Frau, und nur ganz selten mal eingestreut. Die meiste Zeit kommuniziert der Film ueber Bilder und Taten, und das mit Bravour. Eine derart bizarre, skurrile und schwarzhumorige Komoedie die sich ausschliesslich auf ihre formalen Wirkmechanismen verlaesst ist nicht nur ein gewagtes und mutiges Experiment, sondern stellt zugleich auch eine Herausforderung fuer den Zuschauer dar. Oft beschraenkt sich die Komik auf einzelne Situationen die gar nicht weiter hinterfragt oder aufgeklaert werden. Meist folgt einfach nur die naechste Szene, moeglicherweise aus einem voellig anderen Blickwinkel, und mit ihr der in seinen Nuancen staendig variierende Humor. Dabei sind die Bilder stets statischer Natur. Schnitt? kaum vorhanden. Bewegung der Kamera? wenig. Ein einzelnes Objekt welches durch das Bild huscht, schleicht, kriecht oder huepft ist meistens schon alles was das Auge verfolgen muss. Dabei macht sich der Film ganz unverbluemt die Eindimensionalitaet seiner Charaktere zu nutze, diese scheuen naemlich gerne mal den Blick in andere Richtungen und geraten dadurch in so manch prekaere Lage. Minimalismus pur, Ausbeute enorm. Es ist nur schwer zu beschreiben wieso diese Art von Humor funktioniert, aber umso einfacher nachzuvollziehen wenn man ihn selbst erlebt.

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