1.11.05 - Les Revenantes
George A. Romero proklamierte einst: “When there’s no more room in hell, the dead will walk the earth”. Scheinbar verfuegt dieser legendaer gewordene Aufhaenger selbst ueber ein viertel Jahrhundert nach seiner ersten Ausrufung noch immer ueber ausnahmslose Gueltigkeit im Genre. Doch lange nach Dawn of the Dead, und bereits noch vor Romeros bislang letztem Entwicklungsschritt Land of the Dead, schlaegt Les Revenantes in eine bis dato kaum beachtete Schneise. Die Zombies sind jetzt nicht mehr vom natuerlichen Zerfall entstellte Gestalten, sondern es sind von lebendigen Menschen kaum zu unterscheidene Existenzen. Damit macht Regisseur Robin Campillo in der Auslotung des Genres einen weiten Sprung nach vorne, wie es selbst Romero ueber viele Jahre hinweg nie gewagt hat. Was unterscheidet die Untoten von den Lebenden? Vielleicht die niedrigere Koerpertemperatur, der starre Blick ins Leere oder die ausgepraegte Schlafstoerung… aber mit Gewissheit dieser unerklaerliche Antrieb. Ein Antrieb der eine Parabel auf das Leben selbst sein koennte. Wieso sind wir da? Wohin geht unsere Reise? Fragen die der Film zwar aufwirft, deren Beantwortung er jedoch dem Einzelnen ueberlaesst. Stattdessen setzt er auf atmosphaerische Wirkung, welche vor allem durch den unheimlichen Soundtrack unterstuetzt wird, der zwar selten, aber genau an den richtigen Stellen zum Vorschein kommt, und durch beunruhigende Aufnahmen truegerischer Ruhe.