30.12.06 - The Wild Bunch


“We’re gonna stick together, just like it used to be.”

Mit The Wild Bunch taucht man in eine Welt, deren Abgesang ueber 145 min lang feierlich in die Wege geleitet wird. Die Helden des Films sind dabei keine Helden im klassischen Sinne, sie aehneln eher den skrupellosen Figuren aus den Italowestern als denen des klassischen amerikanischen Westerns, sind aber weder gut noch boese, und auch wenn Peckinpah sie die meiste Zeit zu Sympathietraegern hochstilisiert, kehrt er ebensowenig ihre Schattenseiten unter den Tisch und zeigt damit dass es zwischen all dem Schwarz und Weiss im Westerngenre auch noch Grauabstufungen gibt. Die beiden Wiedersacher im Film sind ebenso grau(haarig) wie ambivalent, alte und erfahrene Haudegen, Fuehrungspersonlichkeiten zwar, aber mit sichtbaren Narben und abschweifend reflektierenden Gedanken. Dennoch kaempfen sie fuer ihre Sache, sind manchmal unentschlossen oder gar neidisch aufeinander, lassen sich aber nie von ihrem Weg und ihren Instinkten abbringen, obwohl sie ganz genau wissen dass sie einer aussterbenden Spezies angehoeren. Peckinpah zeichnet den Kontrast zwischen alt und neu, zwischen jung und gebrechlich, zwischen Ehrenkodex und moralischem Vefall vor allem anhand von Kindern, die er immer wieder in das Zentrum seiner Bilder rueckt, als wolle er damit eine eindeutige Botschaft senden dass die Zeit reif ist fuer eine neue, sich im heranwachsen befindliche Generation. Die rasanten Actionszenen inszeniert er hindes mit handwerklichem Geschick und technischer Perfektion, und besticht dabei vor allem mit einer unheimlich dynamischen Montage, die fuer den Western vielleicht das ist, was 2001 von Kubrick fuer das Sci-fi Genre bedeutet, ein bis zum heutigen Tage unerreichter Meilenstein seiner Zunft.

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