20.4.06 - Wolf Creek


“thank god”, “wherever he is…”

Wirkungsvoller koennte ein Werbefilm fuer das hippe Aussteigerland Australien kaum aussehen. Glueckliche Urlauber beim Postkartenschreiben, Sandstrand so weit das Auge reicht, traumhafte Wellen und malerische Sonnenuntergaenge… aber dann, der fuer dieses Genre kaum vermeidbare Klassiker - bekiffte und betrunkene Jugendliche beim Partyspass und spaeter auf dem Highway, ohne die geringte Ahnung was ihnen bald wiederfahren wird. Und wieder einmal bedeutet auch hier die Tankstelle die unmeidbare Weiche ins Unglueck, doch warum das so ist, dass erfahren wir erst viel spaeter. Zunaechst suggerieren uns traumwandlerische Bilder des Australischen Outbacks die grenzenlose Freiheit, deren gefuehlte Unendlichkeit jedoch schnell in den Stillstand umzukippen droht. Hier sind es die Uhren die ploetzlich aufhoeren zu ticken, und, noch viel schlimmer, das lebenswichtige Automobil welches die Weiterfahrt verweigert. Die Freiheit also nicht mehr als Segen, sondern als erdrueckende Last, das Ausgeliefertsein und die voellige Orientierungslosigkeit als schlimmstmoeglicher Alptraum. In bester Tradition des Backwood-Terrors nimmt Wolf Creek von nun an seinen vorbestimmten Lauf, und beweist eindrucksvoll dass er trotz typischer Vorzeichen jederzeit auch ueberraschen und unangenehm zupacken kann. Desweiteren liefert auch hier die konsequente Verweigerung eines Taetermotivs die eigentliche Fatalitaet des Plots - und mit dem rasch erworbenen Wissen dass nun “alles” moeglich ist, fuehlt man sich auch in seiner eigenen Haut, die ja eigentlich ganz weit weg von dem ist was da gerade passiert, nicht mehr wirklich wohl und sicher.

Einen Kommentar schreiben