Apocalypse Now
Es gibt viele Filme die ich mag, aber es gibt nur wenige Filme die fuer mich persoenlich einen besonderen Stellenwert einnehmen, denen ich mich einfach naeher fuehle als anderen (bei zwischenmenschlichen Beziehungen wuerde man vielleicht von einer Seelenverwandschaft sprechen).
Apocalypse Now ist einer dieser Filme, die mich schon beim ersten Anschauen fasziniert haben, aber auch, und darauf kommt es mir hier an, mit jeder weiteren Sichtung wachsen und reifen, und immer wieder neue Seiten zum Vorschein bringen die man zuvor womoeglich uebersehen hat, und deren Vielschichtigkeit sich erst nach und nach offenbart. Und so schildert Apocalypse Now nicht nur die komplexe Reise in die Psyche der Taeter und Opfer eines bis zum heutigen Tage undurchsichtig geltenden Krieges, sondern auch eine Reise in die Psyche der Beteiligten, und dem Entwicklungsprozess des Filmemachens selbst, eine Reise durch eines der gewaltigsten, ambitioniertesten aber auch chaotischten Projekte der Filmgeschichte, das seinen Macher Francis Ford Coppola an den Rande des Wahnsinns trieb und beinahe die Existenz gekostet haette, da dessen aufopferungsvoller Kampf fuer die Vollendung des Films letzendlich fast 4 Jahre statt wie geplant 11 Monate andauerte. Fuer mich ist Apocalypse Now also nicht nur aufgrund seiner offensichtlichen filmischen Qualitaeten einer der besten Filme aller Zeiten, sondern eben auch, weil er ein herausragendes Beispiel fuer das Handwerk des Filmemachens ist, welches nebem dem ganzen ueberbordenden Kommerz, hier vor allem durch einen starken persoenlichen Antrieb und hohen kuenstlerischen Anspruch motiviert war, und dessen staendige Risikobereitschaft in jeder Sekunde des Films zu spueren ist, und ihn schon alleine durch seinen aussergewoehnlichen Akt der Entstehung zu etwas Uebergrossem macht. Etwas, das die Vorstellungskraft uebersteigen kann, und damit wiederum ganz nahe an seinem Metier ist, dem Wahnsinn des Krieges, der sich in den Koepfen zweier Maenner manifestiert hat und von Angesicht zu Angesicht ausgefochten wird, als Sinnbild eines Konflikts dem sie als menschliche Marionetten untergeordnet sind.
All das fuehrt letztendlich dazu, dass ich mich haeufig mit diesem Film befasse, da ich seiner Faszination nicht nur erlegen bin, sondern diese auch noch naeher ergruenden und erleben moechte. Im Laufe der Zeit hat sich daher auch ein wenig Material angesammelt, das ich hier kurz vorstellen moechte.
Die grossformatigen Fotos gehoeren zum (leider noch unvollstaendigen) Aushangfotosatz der Erstauffuehrung von 1979, den ich letztes Jahr durch einen Gluecksgriff auf eBay ersteigern konnte, und darunter dann der dazugehoerige weisse Werberatschlag der damals an die Kinos verteilt wurde (den ich von Mike erstanden habe). Die DVD mit dem schwarzen Cover ist die deutsche Auflage des Kinocuts, die, als ich angefangen habe mich fuer DVDs zu interessieren, schon damals nicht mehr offiziell im Handel erhaeltlich war, ich auf eBay jedoch noch ein Exemplar ergattern konnte. Diese Version ist insofern ganz schoen zu haben, da sie das alternative Ende enthaelt, welches in der danebenliegenden Version im braunen Pappkarton leider fehlt. Dies ist die neuste Auflage, die sich “The Complete Dossiers” nennt und sowohl die Kino-Schnittfassung als auch die Redux Version enthaelt, dennoch aber nicht ganz vollstaendig ist, da ihr leider die Dokumentation “Hearts of Darkness” von Francis’ Ehefrau Eleanor Coppola fehlt, die damals bei den Dreharbeiten vor Ort war und die chaotischen Drehbedingungen dokumentiert hat. Diese Doku liegt neben den Dossiers, ist jedoch ein Eigenbau (die Dokumentation existiert leider noch nicht auf DVD, nur auf Laserdisc, VHS oder TV-Aufnahme). Desweiteren findet sich noch das Buch “Vielleicht bin ich zu nah” (das mit persoenlichen Aufzeichnungen von Eleanor Coppola versehene Pendant zur Doku), und die Romanvorlage von Apocalypse Now, “Heart of Darkness” von Joseph Conrad.