9.9.06 - The 400 Blows

Ein Kind hinter Gittern - eine merkwuerdige Vorstellung, und doch wird sie fuer den jungen Antoine Doinel, einem notorischen Klassenclown, Schulschwaenzer und Querulanten zur Wirklichkeit. Dabei unterscheidet er sich von seinen nicht weniger frechen Klassenkameraden kaum, nur hat er eben oefter mal das Pech erwischt zu werden, und sich vor der strengen Obhut seines Elternhauses und anderer Institutionen verantworten zu muessen. Dabei ist Antoine ein Kind wie viele andere auch, das seine Freiheit sucht und auslebt wie es nur ein Kind tun kann, aber immer wieder mit der gesellschaftlichen Ordnung der Erwachsenen konfrontiert wird. Doch trotz aller Zuechtigungsmassnahmen erhaelt sich der Film die kindliche Naivitaet und ein stetes Aufbegehren gegen die Vernunft, die er vor allem aus der perspektivischen Sicht von Antoine zehrt, und aus Szenen die sicher noch eine Weile im Gedaechtnis haften bleiben, wie das Karussell, der Abtransport durch den Gefaengniswagen oder seine finale Flucht an den Strand. Erzaehlerisch verpackt Truffauts erster Film aus dem Doinel-Zyklus ziemlich viel in einer ziemlich kurzen Zeit, leidet aber auch ein wenig an nur leicht variierten Handlungsablaeufen, was dem Potential der Geschichte nicht unbedingt zugute kommt, jedenfalls nicht genug, um emotional daran haften zu bleiben.

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