- another state of mind -

Zwar bei weitem nicht so katastrophal wie Meadows Dead Mans Shoes, aber selbst der schmissige Soundtrack und eine wirklich gelungene erste halbe Stunde können nicht über die vielen Unzulänglichkeiten des Drehbuchs, und insbesondere der schwachen Charakterentwicklung hinwegtäuschen. Dazu kommt noch, dass sich der Film mit entsprechenden TV-Ausschnitten im Vorspann und gegen Ende hin zeitgeschichtlich zwar unmissverständlich in den 80er Jahren verortet, jedoch nur noch wenig bis gar nichts davon in die eigentliche Handlung miteinfliessen lässt. Mit dem Auftauchen des Neonazis nimmt der Film ausserdem eine plötzliche Kehrtwende, die kurzerhand seine einzigen Sympathieträger verwirft und auch bis zum bitteren Ende nicht mehr wieder ins Spiel kommen lässt. Von diesem Bruch in der Erzählung, die sich zunächst um Aussenseiter, Randgruppen und Initationsrituale dreht, dann aber in ein moralinsaures Drama über einen bessenen Rassisten überkipppt, kann sich der Film schliesslich nicht mehr rechtzeitig erholen, da man bis dahin jedes Interesse an den Figuren schon längst verloren hat.

Der Beitrag wurde am Samstag, den 15. Dezember 2007 um 13:13 Uhr veröffentlicht und wurde unter Filmtagebuch abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.