3.11.07 - Wasserlilien
Feinfühlig inszeniertes Adoleszenzdrama, das in elegischen Bildern und mit träumerischer musikalischer Untermalung vom Heranreifen junger Mädchen erzählt. Das Augenmerk liegt dabei vor allem auf den geselleschaftlichen Zwängen, Erwartungen und dem Druck dem sie unterworfen sind, und den Wechselbändern der Gefühle die sie dabei durchstehen müssen als sie erste heterosexuelle oder gleichgeschlechtliche Erfahrungen machen. Der Film wirkt oft wie eine Momentaufnahme zwischen der kindlich naiven und der unterkühlt berechnenden Welt der Erwachsenen, die auch ganz bewusst nur aus der Sicht der Mädchen gewählt wurde: Eltern wurden von vornherein ausgeklammert, und auch die Jungen spielen wenn dann nur eine nebensächliche, untergeordnete Rolle. Ohne viele Worte zu verlieren zeigt der Film was in den Mädchen vorgeht, und wie schwierig für sie der schleichende Prozess zwischen einer träumerischen, verspielten Mädchenwelt, und einer von ganz bestimmten Erwartungen und Bildern geprägten Erwachsenenwelt sein kann sobald der Körper entsprechende Signale sendet. Durch seinen bisweilen recht lethargischen Stil hält der Film genau diese Momente gefangen, und ermöglicht auch dem männlichen Zuschauer intime und völlig unkitschige Einblicke in weibliche Gefühlswelten, die manchmal vielleicht gar nicht so komplex und undurchdringlich sind wie einem oft weis gemacht wird, sondern eben einfach nur anders.