2.11.07 - Shadow of a Doubt
Es fasziniert bei Hitchcock immer wieder aufs neue mit welch subtilen Tricks er den Zuschauer bei Laune hält, und wie sehr seine Vorstellung von filmischer Spannung von den Informationen abhängt die er seinen Figuren einerseits, und dem Zuschauer andererseits, zugesteht: hier ist es ein kleiner Ring der urplötzlich mit so einer grossen Bedeutung aufgeladen wird, dass das Schicksal der involvierten Figuren an einem seidenen Faden zu hängen droht. Obwohl der Zuschauer von Anfang mutmasst dass Onkel Charlie nicht der nette Onkel ist der er vorgibt zu sein, weckt der Film ernsthafte Zweifel ob er auch tatsächlich der gesuchte Mörder ist, und selbst nach den zahlreichen Mordversuchen an seiner Nichte mag man es sich kaum ausmalen, dass einem Menschen soviel Bosheit innewohnt. Selten wurde ein Film seinem Titel so gerecht, und ich kann mir gut vorstellen dass er damals sogar noch zu wesentlich grösseren Schock- reaktionen über diesen kleinbürgerlichen Alptraum kam, als der meinigen.