18.9.06 - Venus in Furs


Schlaefst du noch, oder traeumst du schon?

Ein junger Jazzmusiker wird von den Erinnerungen an eine tot an den Strand gespuelte Frau gejagt, und in einen Strudel surrealer Geschehnisse verwickelt.

Venus in Furs ist ein hypnotischer, halluzinatorischer Trip am Rande des Raum- und Zeitgefueges. Vielschichtig und undurchdringlich wie ein Traum einerseits, verletzend und bitter wie die Realitaet andererseits, versucht der Protagonist dieser Geschichte verzweifelt zusammenzuhalten was nicht zusammenzuhalten ist - eine fatale, unwirkliche Liebschaft.

Verspielte Dekors, mit auffaellig haeufigem Einsatz von Spiegeln, die oft in schwelgerisches Blau und suendiges Tiefrot getaucht werden, wechseln sich ab mit berauschenden Aufnahmen des Meeres und malerischen Sonnenunter- gaengen vor den exotischen Silhouetten Istanbuls und Rio de Janeiro. Stilisierte Zeitlupensequenzen, verwaesserte Parallelmontagen und durch Farbfilter manipulierte Bildfolgen unterstreichen dabei den orientierungslosen, narrativ lockeren Charakter des Films, der sowohl die Hauptfigur als auch den Zuschauer bis zuletzt im Unklaren darueber laesst, was tatsaechlich geschehen ist.

Mit eher bescheidenen aber wirkungsvollen Mitteln zaubert Jess Franco einen erotischen und zugleich verstoerenden Bilderreigen auf die Leinwand, der dank einer betoerenden Schoenheit sofort gefangen nimmt, und fuer einen kurzen Moment sogar Raum und Zeit vergessen machen laesst.

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