25.4.07 - Old Joy
In wohligen Erinnerungen schwelgen, aber auch wahrzunehmen dass sich ehemals gemeinsame Wege trennen und vieles nicht mehr so ist wie es früher einmal war, ist eine Erfahrung die die beiden Protagonisten in Old Joy auf einem spontanen Wochenendausflug in die Wälder durchleben, deren Ruhe und Abgeschiedenheit sie zur Reflektion über ihr bisheriges Leben animiert, und Vergangenes wieder aufleben lässt. Unaufgeregt und schnörkellos greift sich der Film diesen winzigen zeitlichen Abschnitt einer Freundschaft heraus, und strickt daraus einen kleinen nachdenklichen Film über das Leben und den Lauf der Dinge. Statt sich in gestellter Geschwätzigkeit zu verlieren gibt sich der Film überaus realistisch, und lässt aus beiläufigen Gesten, bedeutungsvollen Blicken und knappen Dialogen ein glaubhaftes Bild einer (ehemals) guten Freundschaft entstehen, und sinniert dabei schon fast meditativ über die im Laufe der Jahre enstandenen Differenzen. Zelt, Lagerfeuer, Haschisch und Bier können diese Distanz zwar kurzzeitig überbrücken, doch werden sie auch genauso schnell wieder von der Gegenwart eingeholt (z.B. durch die ständigen Kontrollanrufe der Freundin), und schliesslich von der bitteren Erkenntnis getroffen, dass sich die Wege auch in Zukunft nicht mehr kreuzen werden.
Am 5. Mai 2007 um 02:59 Uhr
“wahr” müsste “war” geschrieben werden. Viel Glück beim nächsten Mal.