20.3.05 - Spider-Man 2
“The Importance of Being Earnest” heisst das Theaterstueck welches Mary Jane vorfuehrt, und in dieser Aussage spiegelt sich auch die Zwickmuehle in der sich Peter Parker alias Spiderman befindet. Er ist Gefangener zwischen 2 Welten und sein Problem ist, dass er es keine von beiden betreten kann ohne die andere zu vernachlaessigen. Aus genau diesem Grund macht er sich selbst das Leben schwer, und letzendlich kommt er zu dem Entschluss dass er sich fuer eine Seite entscheiden sollte. Ein Superheld ohne Hoffnung auf die grosse Liebe oder doch eher der sozialkompetente Niemand? Das ist hier die Frage. Es kommt nur selten vor, aber hier bevorzuge ich ganz klar die Fortsetzung. Teil 2 hat es zwar einfacher weil er keiner langwierigen Einleitung bedarf sondern sich direkt ins Getuemmel stuerzen kann, aber auch sonst ist mir dieser Film um ein ganzes Stueck sympathischer. Waehrend sein Vorgaenger naemlich oft in bunten Kitsch abzudriften drohte, durchzieht es seinen Nachfolger mit einer pessimistischen, kritischeren Grundstimmung. Und mal ganz ehrlich, Doctor Octopus ist der wesentlich coolere Boesewicht als der gruene Goblin. Schade nur, dass dieser wohl aus Kontinuitaetsgruenden nochmals fuer die Fortsetzung aufgewaermt wurde. Jetzt bleibt also nur noch die Frage wieso sich Doc Oc den Befehlen von Harry beugte? Da hier eine plausible Antwort fehlt haben sich stattdessen die Herren von der Technik besonders gut verkauft, denn die actionreichen Szenen sind noch eindrucksvoller und aufwendiger gestaltet worden als zuvor. War Fluch der Karibik der Blockbuster 2003, so geht dieser Titel fuer 2004 ganz klar an Spiderman 2, weil fast alles richtig gemacht wurde.