25.3.05 - Le Samourai

Le Samourai verzichtet auf eine grossartige Einleitung, und den ersten Bildern nach zur urteilen waere dies auch reichlich ueberfluessig. Ein karger Raum, und ausser einem kleinen Vogel im Kaefig nichts lebendiges darin. Das ist die Welt eines Menschen dessen Familie sich aus Polizeiinspektor, Freudenmaedchen, Nachtportier und dem Ticketverkaeufer der Metro rekrutiert. Jemand, dessen auserwaehlte Profession ihn zu einem Aussenseiter der Gesellschaft und nicht zuletzt zu einem einsamen Egoisten macht. Dementsprechend zeichnet sich auch Gefuehlskaelte und Minimalismus in der Umsetzung ab. Jeff verzieht kaum keine Miene, sagt kein Wort zuviel, staendig den Kragen hochgeschlagen und den Hut tief im Gesicht gezogen. Anonym und doch ein begehrenswertes Ziel, eiskalt und berechnend. Alain Delon scheint fuer diese Rolle wie geschaffen, denn man hat das Gefuehl ihn schon jahrelang zu kennen. Melvilles Interpretation des einsamen Kriegers ist ein modernes Abbild des traditionellen Samuraifilms. Ein ungemein spannendes, Werte vermittelndes, und in seiner Zurschaustellung auf wesentliche Faktoren reduziertes Meisterwerk.

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