28.3.05 - Million Dollar Baby

Mich beschlich ein ungutes Gefuehl dass sich Clint Eastwood nun bereits zum zweiten mal ein Denkmal setzen wollte, zwar nicht mehr in der Gestalt des gebrochenen Westernhelden, sondern in der eines fuersorglichen Vaters. Dass er dafuer immer noch ueber Leichen gehen muss scheint jedoch niemanden weiter zu kuemmern. Mich dagegen schon. Nur habe ich sowieso immer ein kleines Problem damit wenn sich Clint mal wieder selbst inszeniert, denn die Filme bei denen er brav auf dem Regiestuhl sitzen bleibt sind mir oft lieber als ihn gleichzeitig noch vor der Kamera zu haben. Womoeglich liegt es aber auch an seinem staubtrockenen Stil, der sich erst dann negativ bemerkbar zu machen scheint wenn er sich selbst ins Rampenlicht rueckt. Ausserdem kommt hier noch erschwerend hinzu dass mich der klischeebeladene Anteil des Films nicht besonders angesprochen hat. Dramen ueber Menschen die sich von der Gosse bis an die Spitze kaempfen gibt es naemlich zu genuege, und Million Dollar Baby unterscheidet sich auf den ersten Blick kaum. Was ihn dennoch von der Masse abhebt sind die ruhigeren Momente zwischen den hektischen Kampfszenen, besonders die Bildkompositionen aus Licht und Schatten. Da macht sich Clints Erfahrung bezahlt, und hier gewinnt er auch die meisten Sympathien. Sein Baby rettet er also gerade noch zu einem Gleichstand nach Punkten, doch mehr war einfach nicht drin.

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