8.4.05 - Sunset Blvd.

Bereits 40 Jahre vor dem Coen’schen Meisterwerk Barton Fink wurde der Mythos Hollywood auf seinem sich selbst wichtigesten Medium anschaulich demontiert, und zwar durch Billy Wilders Sunset Boulevard. Zwar mag sein Film zunaechst wie der Abgesang auf die goldene Zeit der Stummfilme anmuten, doch bedeutet er auch gleichermassen ein Neuanfang und ein Loslassen von alten Traditionen und Werten. Das schoene daran ist dass er den Zuschauer an den zynischen und kritischen Gedanken seines Protagonisten teilhaben laesst und zudem noch dafuer sorgt dass eine Noir-typische Atmosphaere geschaffen wird. Das geisterhafte Setting mit der alten Villa tut dafuer natuerlich uebriges. Das einzige was mich gestoert hat waren die ueberzogenen Grimassen von Miss Desmond, denn obwohl sie sich am Schluss der Laecherlichkeit preisgibt haette ihr ein wenig Zurueckhaltung sicherlich ganz gut zu Gesicht gestanden.

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