24.4.05 - Lawrence of Arabia
Trotz der stolzen Laenge von 227 Minuten ist Lawrence of Arabia zumindest bis zur Intermission aeusserst kurzweilig, danach ist er ueber weite Strecken etwas zaeh geraten, was aber auch daran liegen mag dass sich einige Einstellungen und Geschehnisse wiederholen. Erstaunlich ausserdem, dass in dieser gesamten Zeit kaum eine Frau zu sehen ist geschweige denn zu Wort kommt. Hieraus auf einen Mangel an Abwechslung in den letzten Kapiteln zu schliessen scheint also gar nicht mal so abwegig. Insofern fiel es mir also nicht gerade leicht den Film ueber seine Charaktere zu erschliessen, diese sind naemlich allesamt nicht besonders zugaenglich. Naheliegend waere natuerlich Lawrence, der zunaechst den Anschein eines notorischen aber sympathischen Querulanten macht, sich aber, je naeher es dem Ende zugeht, als Kriegstreiber und Marionette im Spiel der Maechtigen entuppt. Durch die oftmals stark eingeschraenkte Wortwahl in den eh schon sehr hoelzernen Dialogen wird dieser Umstand jedoch kaum beguenstigt. Da hatte ich vom Drehbuch und von den Schauspielern wirklich etwas mehr erwartet, vor allem von den Groessen Peter O’Toole, Alec Guiness und Omar Sharif. Bleibt also nurmehr die handwerkliche Seite zu beaeugen. Dabei besticht vor allem die opulente Ausstattung mit den zahlreichen Statisten, aufwendigen Kostuemen und dressierten Tieren, als auch die hervorragende Auswahl an Schauplaetzen. Wenn diese dann derart bildgewaltig in Szene gesetzt und auf eine so bezaubernde Art und Weise auf Celluloid gebannt werden dann steht einem Eintauchen in den Orient nichts mehr im Wege. Begleitet werden die imposanten Bilder von abwechslungsreichen Kompositionen welche die Atmosphaere auf dem Wuestensand erst so richtig anheizen. Resuemierend moechte ich nur noch hinzufuegen dass ich von diesem Klassiker zwar inhaltlich wie auch schauspielerisch ganz offensichtlich enttaeuscht bin, aber die epischen Proportionen so manches davon wieder vergessen liessen.