5.5.05 - Koenigreich der Himmel
Gladiator, Herr der Ringe, Troja. Selten hat mich ein Film so offensichtlich an eine Patchwork-Arbeit erinnert und selten wusste ich so genau was auf mich zukommen wird. Wie eine geoelte Maschine spult der Film das Standard- Repertoire epischer Schlachtenfilme ab und sieht stellenweise wirklich so aus als wenn es dafuer einen Baukasten gaebe. Da frage ich mich doch ernsthaft, habe ich in den letzten 2 1/2 Stunden auch nur irgendetwas neues gesehen, wo bleibt hier bitte die Individualitaet? Das ist wirklich traurig, denn die Geschichte vom Koenigreich der Himmel ist so uninteressant naemlich nicht. Auch technisch laesst sich Ridley Scott nicht lumpen und praesentiert uns astreine Bilder und Effekte. Nur wurde das alles sowas von seelenlos auf die Leinwand gebannt dass eigentlich gar nichts anderes uebrig blieb als teilnahmslos zu konsumieren. Gefuehlsregungen? Fehlanzeige. Bekannte Bilder und Gesichter, schwuelstige Dialoge? Aber hallo. Hauptdarsteller Orlando Bloom steht sich dann auch mal wieder gekonnt selbst im Wege und ist mit seiner kaum vorhandenen Ausstrahlung nicht imstande Emotionen zu transportieren, ganz schlecht wenn es sich wie hier um eine heroische Geschichte handelt. Es ist bedauerlich dass ein filmisch an sich so gehaltvolles Genre innerhalb einer so kurzen Zeit den maximalen Saettigungsgrad erreicht hat. Und es ist auch schade dass nun auch ausgerechnet jener, der dafuer sorgte dass diese Art von Film eine Renaissance erlebte, auch dafuer verantwortlich gemacht werden muss dass es hoffentlich fuer eine Weile in der Versenkung verschwindet, denn Ich kann und will es gerade einfach nicht mehr sehen, und schon gar nicht wenn nur noch lieblos hin- und herkopiert wird.