8.5.05 - The Cook the Thief His Wife & Her Lover

Es gibt sie noch, die voellig neuen, oft unerwarteten, und manchmal ueberwaeltigenden Seherlebnisse, mit einem Film der sich mal wieder getrost als Erfahrung der ganz besonderen Art verbuchen laessen kann. Dabei ist er fuer eine vollwertige filmische Illusion formal zu spartanisch, fuer ein reines Buehnenstueck jedoch viel zu opulent ausgestattet. Die zweidimensionale Kamerafuehrung verleiht ihm ausserdem einen hoechst surrealen Touch, ebenso wie die Belechtung der einzelnen Abschnitte die von suendigem tiefrot, ueber blau und gruen bis hin zum unschuldigen weiss reicht. Die Ausleuchtung der einzelnen Szenen ist phaenomenal. Man fuehlt sich bisweilen an Suspiria von Dario Argento erinnert, wenn das Licht alle anderen Farben verschluckt und nicht mehr freilaessen will bis sich die Kamera in den naechsten Raum bewegt. Rein psychologisch gesehen scheint mir das Ganze auch ein grossartiger Fundus zu sein, doch hier jetzt ins Detail zu gehen wuerde wohl meine Kompetenz und den eigentlichen Rahmen sprengen. Nur soviel sei gesagt, Liebe geht bekanntlich durch den Magen - und Essen als schoepferische wie vergaengliche Kunst, gleich dem Leben und Sterben, bildet das inhaltliche Gerippe. Ein durch und durch physischer Film dessen provokante Bilder sich in Echtzeit ins Gedaechtnis brennen.

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