13.5.05 - Owning Mahowny

Eine befremdliche Symmetrie beherrscht das Bild, denn alles hebt sich wie von alleine auf. Wie zu Beginn als der Bus mit Touristen nach Atlantic City faehrt und zur selben Zeit das Geld im Transporter die Stadt verlaesst. Genau so verhaelt es sich auch mit Mahownys Spieltrieb. Alles was er gewinnt wird er irgendwann auch wieder verlieren. Er weiss dass, doch er kann nicht aufhoeren. Das Spiel mit dem Geld bedeutet ihm mehr als alles andere, es ist sein ganz persoenliches Problem. Er ist der Prototyp des perfekten Spielers, ein Ehrengast in jeder Spielbank, ein Held ohne Heldentaten. Es stellt sich bisweilen sogar ein Truman-Show Effekt ein, als der Casino-Manager gebannt auf den Monitor starrt und murmelt “He’s a beauty, I love him.” Sozial natuerlich untragbar, als er z.B. unter dem Vorwand eines romantischen Wochenendtrips mit seiner Freundin nach Las Vegas fliegt nur um dort seine Schulden zu begleichen. “Everybody loses at Vegas.” bekommt sie von ihrem Sitznachbar im Flugzeug mitgeteilt, und zu diesem Zeitpunkt hat sie ihre Liebe, in der Tat, bereits verloren. Owning Mahowny macht optisch wie akkustisch ein ueberzeugendes Understatement. Selten hat es in der juengsten Vergangenheit des Kinos nur so wenige Mittel gebraucht um eine so grosse Wirkung zu entfalten. Philip Seymour Hoffman spielt einfach grossartig und geht in seiner Rolle sichtlich auf, aber auch die anderen Beteiligten lassen keine Freude am Darstellen vermissen. Ein sehr schoener Film, vielleicht einer der besten die ich in letzter Zeit gesehen habe.

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