13.6.05 - Murder, My Sweet

Ein neugieriger Detektiv, ein ungeklaerter Mord, drei geheimnisvolle Frauen, ein dicker Pruegelknabe, die Lichter einer Grosstadt, ein wertvolles Juwel, eine erzaehlende Stimme aus dem Off, rauchgeschwaengerte Luft, kleine Spielereien mit Spiegeln und Schatten… Murder, My Sweet vereint zahlreiche klassische Elemente des Film Noir und fuegt sie gekonnt zu einem homogenen Ganzen zusammen. Regisseur Edward Dmytryk inszenierte hier ein schoenes Verwirrspiel und eine amuesante Jagd nach den Motiven der Beteiligten. Durch die abwechslungsreiche Erzaehlform mit den Szenen auf dem Revier, der Off-Stimme und der eigentlichen Handlung ensteht so eine narrative Struktur die kurzweiliger kaum sein koennte. Zusaetzlich aufgelockert wird die Geschichte durch die laessig aus dem Aermel geschuettelten Sprueche von Marlowe, die teilweise so witzig sind dass sie sogar die besten Zoten einer halbwegs anstaendigen Komoedie ausstechen koennten. Die Musik hingegen ist angenehm zurueckhaltend, die Kamera selten experimentierfreudig und der Schnitt relativ konservativ - und dennoch ist mir dieser Film ausserordentlich sympathisch. Das faellt mir bei solchen markigen Spruechen aber auch nicht gerade schwer: “‘Okay Marlowe,’ I said to myself. ‘You’re a tough guy. You’ve been sapped twice, choked, beaten silly with a gun, shot in the arm until you’re crazy as a couple of waltzing mice. Now let’s see you do something really tough - like putting your pants on.’”

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