17.6.05 - Sorcerer
Atemlos vor Angst. Ein Titel der das Programm des Films erstaunlicherweise besser zu reflektieren scheint wie das Original. Friedkin, bekannt geworden durch French Connection und Der Exorzist, hat nur wenige Jahre spaeter diesen kaum erfolgreichen und nur wenig beachteten Film gedreht. Schade, denn was er damals aufzufahren imstande war ist Suspense in seiner reinsten Form. Der Zuschauer bekommt naemlich schon frueh aufs Brot geschmiert wie gefaehrlich das Nitroglitzerin ist und wie irsinnig die Idee eines Transports mitten durch den unwegsamen Dschungel anmutet. Es werden von der ersten Minute an keine Gefangenen gemacht, stattdessen wird gnadenlos vorexerziert wie Spannung im Film zu funktionieren hat. Wir haben es hier mehr oder weniger mit Kriminellen zu tun, und trotzdem fiebert und schwitzt man mit ihnen mit als muesse man in jeder Sekunde um sein eigenes Leben bangen. Bildsprache und Schnitt foerdern dieses permanente Unbehagen zusaetzlich. Stark auch wie Friedkin die Umgebung der Stadt miteinbezogen hat. Sie wirkt so unglaublich haesslich, schmutzig und beengender als jedes Gefaengnis - eine Hoelle auf Erden. Doch auch im Dschungel werden keine Kompromisse gemacht, und je naeher sich die Kolonne ans Ziel pfluegt desto empfindlicher werden die Reaktionen auf ploetzliche Richtungswechsel in der Handlung. Der Zuschauer ist also nichtmehr nur der Natur, dem Wetter und den Einheimischen ausgeliefert, sondern ganz offensichtlich auch den Launen des Regisseurs.