21.7.05 - Matchstick Men
Ein wenig erstaunlich ist es ja schon dass einem Regisseur wie Ridley Scott ein unbeachtetes Kabinettstueckchen gelingt. Matchstick Men wurde und wollte von den Produzenten jedoch als Spass-Projekt verstanden werden, und genau das ist ihnen auch hervorragend gelungen. Einen Film zu machen der unverkrampfte Unterhaltung bietet und dem man die verspielte Freude mit der er erstellt wurde schon von weitem aus ansieht. Ridley hat sich dafuer eigens eine kleine Familie zusammenegeschart und innerhalb weniger Wochen sein vermutlich innigstes Werk seit Bladerunner geschaffen. Abgesehen von der Spielfreude aller Darsteller und der sorgfaeltigen Auswahl der Schauplaetze ist Matchstick Men ein gutes Beispiel dafuer wieviel Einfluss ein guter Schnitt auf das Endprodukt haben kann. Dieser ist naemlich derart praezise und ausgefeilt dass die Figur des Roy beinahe im Alleingang durch ihn charakterisiert wird, ganz ohne aufdringlich oder ueberambitioniert zu wirken. Desweiteren ist der Film aber auch ein leuchtendes Vorbild fuer krawallarmes Unterhaltungskino kombiniert mit einem intelligenten Drehbuch, ein deutlich aus der Masse herausragender Gegenpol zu den effektueberladenen Filmen mit Skripten die selbst auf einem Klopapierabriss noch genug Platz finden wuerden. Ein weiterer Pluspunkt ist natuerlich auch die Musik von Hans Zimmer, der hier voellig neue Wege betritt und eine sehr lebhafte Titelmelodie beigesteuert hat welche die Atmosphaere des Films gekonnt unterstreicht. Beide Daumen hoch also fuer dieses kleine Projekt, dass zwischen den medienwirksamen Blockbustern Black Hawk Down und Kingdom of Heaven zwar voellig untergegangen ist, mir persoenlich aber besser gefallen hat hat wie die beiden Mammutwerke zusammen.