11.8.05 - The Machinist

Christian Bale alias Trevor Reznik vollzieht als Machinist eine besondere Form der Fleischbeschau. Abgemagert bis auf die Knochen, der einstige American Psycho am Rande des Existenzminimums, etwas plagt ihn, etwas verfolgt ihn… was ist bloss die Ursache fuer seine anhaltende Schlaf- und Ess-Stoerung? Eigentlich ganz simpel zu beantworten, wenn man den Film nur aufmerksam genug verfolgt. Es ist sein schlechtes Gewissen, es hoert auf den Namen Ivan und stellt das genaue Gegenteil von Trevor dar - dunkle Hautfarbe, gut ernaehrt und ein bissiges Selbstbewusstsein, ausserdem stellt es Trevor vor Entscheidungen: Highway to Hell oder Road to Salvation? A oder B? Airport oder Downtown? Leider erinnert er damit nur allzu sehr an Morpheus aus Matrix, der einst Neo vor die Entscheidung zwischen Blau und Rot, Wahrheit oder Luege, Konfrontation oder Flucht gestellt hat. Auch Trevor entscheidet sich letztendlich fuer sein Gewissen, eine andere Wahl bleibt ihm auch kaum, will er sich nicht vollends seinem selbstzerstoererischen Trieb ausliefern. Natuerlich erzielt der Film seine Wirkung vor allem aus der brutalen Abmagerungskur von Bale, aber nicht ausschliesslich, auch die reduzierten Farben, der minimalistisch im Hintergrund duempelnde Soundtrack und die kargen Schauplaetze sorgen nicht selten fuer unbehagliche Gefuehle. Man fragt sich daher zurecht, was bleibt nach dieser extremen Reduktion ueberhaupt noch uebrig? Erneut faellt die Antwort nicht schwer - ein zwar einfach gestricktes, in seinem Ausdruck aber dennoch sehr effektiv gestaltetes Psychogramm.

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