3.9.05 - Land of the Dead

Der Zombiefilm hat eine weitere Dimension hinzugewonnen. Es sind nicht mehr nur die uebriggebliebenen Menschen die sich zum gemeinsamen Kampf gegen die Zombies zusammenrotten, sondern es bilden sich jetzt auch Gruppierungen innerhalb dieser Gemeinschaft. Somit gilt es also an zwei Fronten gleichzeitig zu kaempfen, was die Chancen zu ueberleben natuerlich drastisch verschlechtert. Im Verlaufe der Handlung ist man sich dann oftmals gar nicht mehr sicher wer es nun besser hat - die in der Stadt eingepferchte und unterdrueckte Masse die unter schrecklichen Bedingungen vor sich hinvegetiert, oder die Zombies da draussen, die selbst auch nur auf der Suche nach einem Ueberlebensraum sind. Eine Konsequenz aus diesem aneinander vorbeiexistieren ist ein langsam aber stetig voranschreitender Lerneffekt, sowohl auf Seiten der Menschen die den Umgang mit den Zombies perfektionieren, als auch die Zombies die sich gewisse Gesten und Handlungen der Menschen aneignen und somit kaum noch von ihnen zu unterscheiden sind. Als stellvertretendes Bindeglied fungiert dabei der Charakter des Charlie, durch eine Brandverletzung entstellt, geistig etwas unterentwickelt, halb Mensch, halb Zombie, der zwar belaechelt wird, aber in brenzligen Situationen ungeahnte Qualitaeten offenbart. Scheinbar der Einzige der von beiden Welten profitiert, ein Hybrid, an den sich ueber kurz oder lang auch alle Anderen naeheren werden, denn die Umstaende, und mit ihnen der Ueberlebenstrieb, verlangen es geradezu. Darstellerisch bewegt sich der Film auf mittelmaessigem Niveau, waehrend die Regie auch nur an einigen wenigen Stellen die Handschrift eines Romero erkennen laesst, z.B. als die Meute der Zombies langsam aus dem Wasser auftaucht, oder die Perspektive von der in die Stadt einfallenden Horde. Szenen denen er einen fuer ihn so typischen apokalyptischen Charakter verliehen hat. Und es waere kein Romero, wenn er etwa wie das Dawn of the Dead Remake den eigens heraufbeschworenen sozialkritischen Aspekt seiner Reihe ausser acht lassen wuerde. Ausreichend viele Ankerpunkte fuer Interpretationen bietet er jedenfalls auch hier wieder an.

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