6.10.05 - Crash

Eigentlich haetten beim Namen Paul Haggis die Alarmglocken laeuten muessen. Er hat ja erst kuerzlich das Drehbuch zum Million Oscar Baby von Clint Eastwood beigesteuert, und jetzt auch noch in Eigenregie dafuer sorgt dass er bei der naechstjaehrigen Verleihung wieder hoch im Kurs stehen wird. Zu unrecht will ich meinen, denn was sich nach dem schrecklich klischeebehafteten Drehbuch zu Million Dollar Baby bewahrheiten musste fuehrt Haggis konsequent fort, indem er auch hier wieder ganz tief in die manipulative Trickkiste greift. Dabei wuerde sein Film so gerne als Plaedoyer gegen Rassimus, fuer ein friedliches Aufeinanderzugehen und ueberhaupt fuer Voelkerverstaendigung im Angesicht kultureller Differenzen verstanden werden, ist aber letztendlich ein bis in die aeusserste Instanz aus pathetischen Dialogen und ungeheuerlichen Zufaellen wild zusammengeschustertes Betroffenheitskino im kleinkarierten Patchwork-Format. Dass es dabei naemlich keinen einzigen losen Faden zu verfolgen gibt ist bezeichnend. Dass Sahnehaeubchen der Gefuehls-Heuchelei ist jedoch der Soundtrack, der in regelmaessigen Abstanden immer genau dann einsetzt wenn es mal wieder Zeit wird auf die Traenendruese zu druecken. Als der Tragoedie zuguterletzt auch noch ein scheinheiliges Happy End aufgezwungen wurde hatte ich endgueltig die Nase voll davon, da half auch der alberne Wink mit dem Zaunpfahl in der allerletzten Szene des Films nicht mehr darueber hinweg. Ein weiteres mal werde ich Haggis nicht mehr auf den Leim gehen, soviel steht nun fest. Was fuer eine bittere Enttaeuschung.

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