25.10.05 - Laura
Otto Preminger hat mit Laura ein exzellentes Verwirrspielchen inszeniert, dass seine verschachtelten Wege ganz nach der Tradition der romantischen Narration begeht, und mit gleich drei herzensbrecherischen Helden aufwarten kann. Der Detektiv, der sich schon allein durch den blossen Anblick von Lauras Portrait die Motivation fuer seine aufklaerische Arbeit holt, und ihre beiden Verehrer, der smarte Shelby Carpenter und ihr eifersuechtiger Goenner Waldo Lydecker. Allesamt sind sie ihrem Antlitz hoffnungslos verfallen, tragen einen erbitterten Konkurrenzkampf um sie aus. Typisch daher auch die Rueckblenden, und mit ihnen das Schwelgen in der Vergangenheit aus der Waldo seine Kraft zehrt um Laura fuer sich zurueckzugewinnen. Ihm gegenueber steht jedoch Shelby, der sie mit aller Macht vor dessen Ueberredungskuensten schuetzen will. Aus Angst vor einer ungewissen Zukunft greift einer der Beiden schliesslich zu drastischen Methoden. Am Ende ist nichts mehr wie es scheint, und selbst hartgesottene Krimiverteranen duerften die ein oder andere Wendung in der Geschichte kaum zu frueh herbeigeahnt haben. Laura ist ein dialogstarker Film, und zehrt daher auch von den (physisch wie psychisch) grundverschiedenen Hauptcharakteren. Die huebsche Gene Tierney als Laura, der hagere Clifton Webb als Waldo, Dana Andrews als gewitzer Detektiv und der noch junge, aber damals nicht weniger beindruckende Klotz Vincent Price als Playboy Shelby. Ein sehr schoenes, und vor allem faehiges Ensemble in einem rundum gelungenen Film.