20.2.06 - Infernal Affairs 1+2
Auch nach der zweiten Sichtung kann Infernal Affairs seinen ungefaehrdeten Spitzenplatz im juengeren Hong Kong Kino nahezu muehelos verteidigen. Die Ausgangsposition seiner Geschichte ist ebenso einfach wie genial, die Narration von Anfang bis Ende dicht gewoben, Schnitt und Bildaufbau obliegen moderner Aesthetiken, der Soundtrack, bis auf den leider unverzichtbaren Kantonpop hier und da, ist mitreissend. Ein gelungenes Patchwork aus Cop-Thriller, Identitaets-Drama und Undercover-Action, mit der besonderen Gabe dem Hong Kong Kino des neuen Jahrtausends den noetigen Aufschwung zu verleihen.
Teil 2 dagegen versucht mit Muehe und Not mehr zu sein als er tatsaechlich ist. Was ihm schmerzlich fehlt ist ein sauberer Spannungsbogen, desweiteren werden viel zu viele Personen eingefuehrt, nur um sie kurze Zeit spaeter schon wieder von der Bildflaeche verschwinden zu lassen. Ereignis nach Ereignis wird auf diese Weise abgehandelt, ohne dem eigentlichen Fokus, der vor allem den beiden Maulwuerfen gebuehren sollte, ausreichend Beachtung zu schenken. Stattdessen verliert sich der Film regelmaessig in Nebenschauplaetzen und kommt dadurch nur sehr muehsam auf den Punkt. Zurueck bleibt ein unsauber zusammengeflicktes Patchwork aus gelungenen Einzelszenen, dass aber an die Rundum-Qualitaeten seines Vorgaengers nur bedingt anknupefen kann.