2.3.06 - Whisky Galore!
Mit “…and to the west there is nothing, except America” stimmt der Film auf sich ein, der nach einer wahren Begebenheit die sich ueberschlagenden Ereignisse auf einer abgelegenen schottischen Hebdrideninsel nachzeichnet, an deren Kueste im Jahre 1943 ein Schiff mit einer Ladung von ueber 50.000 Kisten Whisky strandete, die von den Inselbewohnern natuerlich ueberaus freudig in Empfang genommen wurde. Vor allem auch, weil sich inmitten des tobenden zweiten Weltkrieges eine anhaltende Duerrezeit abzeichnete, welche die Bewohner, deren Leben auf der Insel einem natuerlicheren Rhythmus als auf dem Festland gehorchte, beinahe um den Verstand bringen sollte. Existenzaengste und Depression machten sich rasend schnell breit. Selbst der paranoide General, der zum Schutz vor den Angriffen der Deutschen mitsamt seinen Maennern auf der Insel stationiert wurde, wusste nun nicht mehr wohin mit seinem Regulierungszwang. Daher machte er es sich selbst zur obersten Aufgabe die gestrandete Ladung Whisky vor den gierigen Dorfbewohnern zu beschuetzen, und tauschte alsbald dann auch die militante Uniform gegen einen investigativ karierten Mantel mitsamt Detektivmuetze ein. Sogar auf dieser winzigen Insel, fernab jeglichen weltlichen Geschehens, brach nun ein kleiner Krieg aus, der von beiden Parteien mit Verbissenheit und trickreichen Manoevern gefuehrt wurde. “Every man that stands between us and the whisky is an enemy”, drohten die Dorfbewohner, deren kostbarer Lebenssaft ploetzlich auf dem Spiel stand. Doch auch sie unterwarfen sich dem Zwang der Prinzipien, als sie sich z.B. ganze 24 Stunden mit der Meuterei des Schiffes Zeit liessen, da ihnen der Sabbat ja schliesslich nicht weniger heilig war als das fluessige Gold. Whisky Galore ist eine amuesante Farce, die mit dem abschliessenden “so they all lived unhappily forever after” nicht nur sich selbst, sondern auch die schrullig eigenbroedlerischen Schotten gehoerig auf die Schippe nimmt, deren intimes Verhaeltnis zum Whisky durchaus ein wenig befremdlich wirken mag. Also doch eine ganz besondere Form des Genusses, den man sich zumindest waehrend dieses Filmes jedoch keinefalls entgehen lassen sollte.