5.4.06 - Lord of War

Schuster bleib bei deinen Leisten. Auch wenn es bedeutet, dass man ein Leben lang Waffen verkauft die in den Krisenregionen dieser Welt eingesetzt werden und unzaehlige Menschenleben fordern. Exakt jener moralischen Zwickmuehle entzieht sich der Protagonist von Lord of War, jedoch erst nachdem er einen aufopferungsvollen Kampf gegen sich selbst und seine Umwelt durchgestanden hat. Und es ist genau diese Gratwanderung die der Film mit dem heiklen Thema beschreitet, die ihm schliesslich auch zum Verhaengnis wird. Einfach deshalb, weil er schon wieder zu cool und zu zynisch damit umgeht und sich daher nur bedingt als Satire eignet, von einem ernstzunehmenden Pladoyer ueber die eigentlichen Greuel des Krieges aber wiederum viel zu weit entfernt ist (daran aendern auch eingestreute Szenen besonderer Grausamkeit kaum etwas). Erschwerend kommt noch hinzu, dass der Nebenkriegsschauplatz mit seinem kokainabhaengigen Bruder ein besonders ueberfluessiger Klotz fuer die Dramaturgie darstellt. Weniger waere auch hier mehr gewesen. Alles in allem kann der Film seine kritische Haltung gegenueber dem Waffengeschaeft also nur teilweise unterstreichen, und bleibt daher stets knapp unterhalb seinen durchaus vorhandenen Moeglichkeiten.

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